Ulrike Alex: Zugang zu Büchereien darf nicht vom Wohnort abhängen
„Der Sparzwang in den hessischen Kommunen sorgt dafür, dass es inzwischen vom Wohnort abhängt, ob Menschen Zugang zu Bildung und Unterhaltung in öffentlichen Büchereien haben“, kritisierte heute die SPD-Landtagsabgeordnete Ulrike Alex in Wiesbaden.
Wie aus dem Bericht 2016/17 des Landesverbandes Hessen im Deutschen Bibliotheksverband hervorgehe, seien nur 33 Prozent der kommunalen Büchereien hauptamtlich geführt, fast die Hälfte (46 Prozent) seien weniger als fünf Stunden pro Woche geöffnet und in 40 Prozent stünden weniger als 50 Cent pro Einwohner für den Medienetat zur Verfügung. In sieben Landkreisen beurteile der Bibliotheksverband die Versorgung als schlecht, in einem Kreis, dem Odenwaldkreis, als sehr schlecht.
Dabei seien die Aufgaben der Büchereien in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, so Alex. „Als niedrigschwelliger Zugang zu Bildung, Information und Kultur tragen sie zur Entwicklung der Lesefähigkeit bei, stehen Schülerinnen und Schülern zur Verfügung und sind ein wichtiger Anlaufpunkt für die ältere Generation. Auch im Hinblick auf den Erwerb der deutschen Sprache kommt öffentlichen Büchereien zunehmend Bedeutung zu“, betont Alex.
„Bei der Änderung des Hessischen Bibliotheksgesetzes im vergangenen Jahr hat Schwarz-Grün es versäumt, Mindeststandards für kommunale Büchereien festzulegen und diese mit einem angemessenen finanziellen Anteil des Landes zu unterlegen. Die Zuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich und die Unterstützung einzelner Projekte sind angesichts der Aufgabenvielfalt der Büchereien und des finanziellen Aufwands der Kommunen ein Tropfen auf dem heißen Stein.“