Schnellstmöglicher Ausbau der A3
Rede von Kai Gerfelder zum Antrag „Schnellstmöglicher Ausbau der A3“ in der Sitzung des Kreistages Offenbach am 28.09.2016
Der Kreistag setzt sich mit den heute vorliegenden Anträgen zum Ausbau der A3 mit einer Thematik auseinander, die zahlreiche Menschen im Kreis Offenbach berührt. Täglich stehen Menschen auf der A3 im Stau – morgens in die eine, abends in die andere Richtung manchmal gar gleichzeitig.
Offenbar herrscht hier im Hause grundsätzlich Einigkeit, dass insbesondere die zahlreichen Pendlerinnen und Pendler - also die Menschen die jeden Tag ihre Arbeitskraft zu ihrem Arbeitsort bewegen und somit den Wirtschaftsstandort Rhein-Main aufrecht erhalten - inzwischen nahezu unzumutbaren Zuständen ausgeliefert sind.
Deshalb wird es dem größten Teil dieses Hauses auch nicht schwer fallen der Grundintention der vorliegenden Anträge zuzustimmen. Der Kreis tut somit gegenüber dem Bund sowie dem Land Hessen seine Meinung kund und fordert auf, entsprechend tätig zu werden, um diese Zustände zu beseitigen.
Das eigentliche Problem ist damit aber nicht gelöst. Nicht der grundsätzliche Wille oder die Einstufung im Bundesverkehrswegeplan - sondern der Mangel an finanziellen Ressourcen zum Erhalt und zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ist das eigentliche Übel. Es mangelt schlichtweg an dem nötigen Geld, um all die Verkehrsprojekte die tatsächlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland, Hessen und Rhein-Main notwendig wären zu verwirklichen.
Insbesondere hier - im Herzen unsres Bundeslandes, der wirtschaftlichen Triebfeder Hessens.
Dabei wird ein vierspuriger Ausbau der A3 nicht ausreichen – auch wenn er uns im Kreis Offenbach zunächst am naheliegendsten erscheint. Eine gut ausgebaute und vernetzte Infrastruktur mit leistungsfähigen Verkehrsträgern auf Straße und Schiene - die sich in ihrer Funktionalität gegenseitig ergänzen - sind eine wesentliche Voraussetzung für die hohe Leistungsfähigkeit der Rhein-Main-Region als Ganzes. Wohnen, Arbeit und Freizeit an unterschiedlichen Orten prägen den Alltag der Menschen im Ballungsraum. Es ist deshalb notwendig, mit einem leistungsstarken ÖPNV und einem gut ausgebauten Straßennetz diese Lebensbereiche in der ganzen Region miteinander zu verbinden.
Für die Verkehrsinfrastruktur unserer Region sind genau deshalb aber noch weitere Projekte von zentraler Bedeutung:
Auf der Straße: A3 Autobahndreieck Mönchhof und Autobahnkreuz (AK) Offenbach, A3 Anschlussstelle (AS) Hanau - AK Offenbach, A5 AK Bad Homburg und AK Frankfurter Kreuz, A5 AK Darmstadt, A661 AK Bad Homburger Kreuz - AS Offenbach-Kaiserlei
Auf der Schiene: Regionaltangente West, Nordmainische Bahn, Ausbau der S6 in Richtung Bad Vilbel und Friedberg, Schienenexpressverbindung vom Wiesbadener Hauptbahnhof über den Flughafen Frankfurt zum Hauptbahnhof Darmstadt mit P+R-Haltepunkt am Wiesbadener Kreuz, ICE-Trasse Rhein-Main/Rhein-Neckar, Neubaustrecke Hanau-Fulda/Würzburg
All diese Maßnahmen müssen neben dem vierspurigen Ausbau der A3 zügig angegangen werden, wenn die Mobilität in der Region weiter erhalten werden soll und damit Wirtschaftsstandort nicht im Verkehr erstickt. Dafür müssen alle Parteien an einem Strang ziehen und an den entsprechenden Stellen dafür sorgen, dass genügend Geld ins System kommt. Die heutige Resolution ist nur ein Zeichen. Beim Thema Mobilität steht mehr auf dem Spiel als ein zügiges Vorankommen von A nach B. Es geht hier um die Konkurrenzfähigkeit der ganzen Rhein-Main-Region und damit um die Zukunft unsres Bundeslandes.
– Es gilt das gesprochene Wort –
Mehr zu Kai Gerfelder unter www.kai-gerfelder.de