Kreistagsfraktion im Gespräch mit der Kreishandwerkerschaft
Zu ihrem jährlichen Austausch trafen sich der Kreishandwerksmeister Dennis Kern, seine Stellvertreterin Friseurmeisterin Sandra Winter sowie sein Stellvertreter Dachdeckmeister Frank Willkomm mit Mitgliedern der SPD-Kreistagsfraktion.
„Die Handwerkskonjunktur habe sich im ersten Quartal 2024 verhalten entwickelt. Die gesamtdeutsche Konjunktur stagniere und auch die Handwerkskonjunktur trete auf der Stelle! Das schwierige Umfeld und bestehende Unsicherheiten führten zu sinkenden Umsätzen sowie stagnierenden Aufträgen bei einer insgesamt robusten Betriebsauslastung. Beim Ausblick auf die folgende künftige Entwicklung im weiteren Jahresverlauf bis Juni 2024, also die erwartete Geschäftslage in den kommenden drei Monaten, kämen die Handwerksbetriebe zu einem leichten Positivsaldo!“ Mit diesem Statement eröffnete Dennis Kern das Jahresgespräch 2024. Frank Willkomm ergänzte: „Die Auftragslage ist im Baugewerbe gut, die Auftragslage im Dachdeckerhandwerk sei sogar sehr gut. Beim Preisniveau setzt sich das langsame Abflachen der Ausschläge weiter fort.“
„Die Beschäftigungslage sei weiter davon geprägt, dass die Betriebe Schwierigkeiten haben, Fach- und Arbeitskräfte, sowie junge Menschen für die Ausbildung zu finden.“ mahnte Dennis Kern.
„An den Berufsschulen drohe in den nächsten 5 bis 10 Jahren ein akuter Lehrermangel und an den weiterführenden Schulen fehlten zunehmend Fachlehrer im Bereich Arbeitslehre und Berufsorientierung. Dieser Entwicklung gelte es dringend Einhalt zu gebieten. Hier müsse die Landesregierung, insbesondere das Kultusministerium dringend tätig werden! Eventuell können Meister als Quereinsteiger aushelfen, jedoch müsse dieser Weg vereinfacht werden.“ so Dennis Kern weite.
„Die „Kommunale Wärmeplanung“ in den Kommunen sei von zentraler Bedeutung für die Handwerksbetriebe, aber auch für die Bürgerinnen und Bürgern, die Sicherheit bei ihren Investitionsentscheidungen bräuchten. „Die Zahl der Energieberater sei leider viel zu niedrig.“, bedauerte Dennis Kern.
Sandra Winter betonte, dass sich die Inflation gerade im Friseurhandwerk bemerkbar macht. „Termine werden abgesagt bzw. weniger vereinbart oder aber Pflegeprodukte werden anderweitig besorgt.“, gab sie zu Protokoll.
Auf die Themen Versorgungssicherheit und die Beschaffungspreise angesprochen, konnte Frank Willkomm beruhigen. „Die Lieferketten funktionierten weitestgehend wieder und die Materialengpässe seien rückläufig. Die anhaltend hohen Preise bei Materialien machten vielen Betrieben zwar noch immer zu schaffen, allerdings deute sich ein leichtes Abflachen an.“ so Willkomm.
Der Fraktionsvorsitzende, Werner Müller berichtete abschließend über aktuelle Themen der Kreispolitik. Gerade beim Neubau von Grundschulen machen sich Preissteigerungen auch für den Kreis bemerkbar.
Abschließend verabredeten Kreishandwerkerschaft und SPD Fraktion ihre regelmäßigen Gespräche auch in Zukunft fortzusetzen.