Nachrichten der Kreistagsfraktion

Ehrenamtspower im Katastrophenschutz

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Eine beeindruckende Präsentation der Aufgaben und Leistungen des Technischen Hilfswerkes (THW) erhielten die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion Offenbach im Rahmen ihrer Ferienaktivitäten bei einem Besuch der Ortsgruppe Seligenstadt des THW. Jürgen Pilz, der Ortsbeauftragte des THW für Seligenstadt, und mehrere aktive Mitglieder berichteten anhand einer Präsentation und aus eigener Erfahrung über die Einsätze des THW in der Region, innerhalb Deutschlands und weltweit.

“Technische Hilfe weltweit” eine etwas andere Interpretation des Kürzels THW ist die allgemeine Aufgabenstellung des THW. Unterschieden werden dabei drei Einsatzarten: Auslandseinsätze auf Zusagen der Bundesregierung, Einsätze bei Großschadenslagen durch technische Hilfe (Zivilschutz) und Unterstützung der örtlichen Polizei, des Zolls und der Feuerwehren.

Das THW ist eine Einrichtung des Bundes mit einer einheitlichen Organisationsstruktur in allen Untergliederungen.

Diese Organisationsstruktur ist die Voraussetzung, dass die Einzelnen Einsatzgruppen im Bedarfsfall, bei Katastrophen oder bei technischer Hilfe, reibungslos zusammenarbeiten können, obwohl sie dezentral organisiert sind. Der THW-Ortsverband Seligenstadt umfasst ca. 90 Personen, darunter auch einige Frauen und Jugendliche. Sie treten auf Anforderung in Aktion, wenn ihr Können und ihre technisch hochwertige Ausrüstung benötigt werden. Feuerwehr oder Polizei fragen dabei an oder die Bundesregierung verpflichtet sich zu humanitären Einsätzen im Ausland. Die Mitglieder des THW engagieren sich ehrenamtlich, auch bei mehrwöchigen Auslandseinsätzen.

Werner Müller, der Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Offenbach, war, wie seine Kolleginnen und Kollegen, beeindruckt von der vielseitigen und anspruchsvollen Aufgabenstellung. „Die Repräsentation der Bundesrepublik bei humanitären Auslandseinsätzen durch ehrenamtliche Helfer erfährt in der Öffentlichkeit noch nicht den Respekt, den sie verdient.“

Die blauen Fahrzeuge des THW, auch die aus Seligenstadt, kann man in den Medien bei Großschadenslagen immer wieder sehen. Waren doch z.B. bei dem Elbehochwasser im Jahr 2013 über 16.000 THW-Einsatzkräfte eingesetzt und haben dabei ca. 1,6 Millionen Einsatzstunden geleistet. Spezialisiert sind die Seligenstädter THW-Mitglieder auf Wassergefahren und sie verfügen

über eine standortunabhängige Beleuchtungseinheit.

Bei dem Meinungsaustausch wurden auch Probleme angesprochen, mit denen das THW zu kämpfen hat. Durch den Wegfall der Wehrpflicht, ist die Nachfrage nach Ersatzdiensten nicht mehr gegeben. Dem versuchen die Katastrophenschützer mit verstärkter Jugendarbeit zu begegnen. Schon mit

zehn Jahren kann man Mitglied im THW werden.

Wenn das THW zu Übungszwecken z.B. Bäume fällt oder bei gemeinnützigen Veranstaltungen im Freien für Licht sorgt, muss es dazu von der IHK einen sogenannten Freistellungsauftrag erwirken. Ziel des THW ist jetzt, bei der IHK dafür einen jährlichen „Freibetrag” festzulegen, durch den dieser Bürokratismus wegfallen kann.

Zum Abschluss des Besuches erläuterte der Zugführer Jan Hammerschmidt die Einsatzmöglichkeiten der Fahrzeuge und ihre umfangreiche Bestückung, die es erlaubt, alle Funktionen unabhängig von

Strom- und Wasserzufuhr jederzeit nutzen zu können.